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Ein Monat der Superlative für die Haslacher Floriansjünger
Innerhalb weniger Wochen 800 Einsatzstunden – Brennender Zug und Bombenfunde forderten die Wehr
Traunstein, Haslach. Die vergangenen vier Wochen werden die freiwilligen Feuerwehrleute der Feuerwehr Haslach so schnell nicht vergessen. Mit beeindruckenden 774 Einsatzstunden wurden sie im August auf eine harte Probe gestellt. Dabei beschäftigten sie Unwettereinsätze ebenso wie ein brennender Zug oder zwei Großeinsätze auf Grund von Bombenfunden. Haslachs oberste Brandschützer Klaus Kropp und Stefan Breitling zogen nun eine Monatsbilanz und zeigen sich gegenüber den Aktiven dankbar und stolz zugleich. Alle eineinhalb Tage wurden die Frauen und Männer in den letzten vier Wochen durchschnittlich alarmiert und leisteten dabei umgerechnet 97 Arbeitstage ehrenamtlichen Dienst für die Bevölkerung Traunsteins sowie den Nachbargemeinden.
Kommandant Klaus Kropp zeigt sich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, betont jedoch auch die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Kommune. „Die Zahl der Alarmierungen in den letzten Wochen hat uns schon gefordert. Wir sind glücklicherweise personell gut aufgestellt, so dass sich die Last der Aufgaben auf viele Schultern verteilen kann und wir trotz der Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft auch keinen Arbeitgeber über Gebühr belasten müssen. Schließlich hängt unsere Schlagkraft nicht nur von dem Willen des oder der Einzelnen ab, sondern - besonders bei langwierigen Einsätzen wie den Bombenfunden - auch vom Engagement und der Unterstützung der jeweiligen Arbeitgeber!", sagte er im Gespräch mit Stefan Lohwieser von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.
Der Einsatzmarathon begann bereits Anfang August, als die Feuerwehr Haslach zusammen mit der Feuerwehr Traunstein sowie den Feuerwehren Hochberg, Kammer, Surberg und Wolkersdorf bei der BR-Radltour die Sicherheitswache und den Parkplatzdienst bei den Konzerten übernahm. „Die Zusammenarbeit funktionierte reibungslos“, freute sich der Kommandant. Die wahren Herausforderungen begannen am 9.8., als die Feuerwehr Haslach zu Evakuierungs- und Absperrmaßnahmen aufgrund des Fundes einer 135 kg-Fliegerbombe alarmiert wurde. Zusammen mit allen Feuerwehren der Großen Kreisstadt Traunstein und Einsatzkräften aus Surberg, Oberwössen und Grabenstätt, die für mögliche Warndurchsagen über Lautsprecher alarmiert waren, wurde die Räumung der betroffenen Wohnungen erfolgreich durchgeführt. Zum Glück stellte sich heraus, dass keine Gefahr von der Bombe ausging.
Ein weiterer aufregender Einsatz folgte, als ein Kind im Einsatzgebiet der Feuerwehr Wolkersdorf nach einem Fahrradsturz mit dem Bein zwischen den Pedalen und dem Rahmen eingeklemmt war. Die Feuerwehren Wolkersdorf, Haslach und Traunstein arbeiteten Hand in Hand und konnten das Kind schnell aus seiner misslichen Lage befreien. Darüber hinaus waren die Frauen und Männer der Wehr erneut zu einem langwierigen Einsatz auf Grund eines weiteren Bodenfundes, diesmal im Einsatzgebiet der Feuerwehr Traunstein zur Unterstützung gerufen worden.
Der größte und anstrengendste Einsatz dieses Sommers ereignete sich am 13.8., als ein sogenannter Schleifzug der Bahn im Einsatzbereich der Haslacher Feuerwehr in Brand geraten war. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren fast 30 Feuerwehrleute aus Haslach sowie viele Unterstützungskräfte über Stunden hinweg gefordert, den Brand zu löschen. Rund 220 Einsatzkräfte aus 14 Feuerwehren waren im Einsatz. „Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie reibungslos die Zusammenarbeit innerhalb der regionalen Blaulichtfamilie läuft, denn ohne dieses Teamwork wäre ein Einsatz in dieser Dimension nicht zu bewältigen" ist der stellvertretende Kommandant Stefan Breitling überzeugt.
Auch nach diesen Großeinsätzen gab es keine Ruhepause für die Aktiven. Am 19. und 20.8. rückten sie innerhalb von 24 Stunden zu zwei akuten Wohnungsöffnungen aus und am 23.8. gab es innerhalb von zwei Stunden zweimal Feueralarm für die Wehr. Gegen 12 Uhr mittags wurde die Feuerwehr Traunstein bei einer unklaren Rauchentwicklung unterstützt und nur 120 Minuten später musste ein brennender PKW in Traunstorf zusammen mit der zuständigen Feuerwehr Wolkersdorf gelöscht werden.
Nach der Alarmierung zu einer weiteren ausgelösten Brandmeldeanlage am 24.8. brachte die Sturm- und Regenfront, die ab dem 25.8. über die Region hereinbrach, den Einsatzendspurt des Monats mit sich. Bereits am Freitag musste am Bahnhof in Seiboldsdorf ein Baum, der den Zugang zum Bahnsteig behinderte, entfernt werden. Der Regen und Sturm bescherte den Einsatzkräften einen einsatzreichen Monatsabschluss, bei dem in mehrere Gebäude Wasser eingedrungen und die Hilfe der Haslacher Feuerwehr gefragt war.
Insgesamt wurden die Haslacher Feuerwehrleute vergangenen Monat 19-mal alarmiert. „Das ist alle eineinhalb Tage ein Einsatz“, so Klaus Kropp und rechnet vor, „dass dieses ehrenamtliche Engagement mit fast 800 Stunden etwa 97 Arbeitstage entsprechen würde. Dazu kommen dann noch Übungs- und Ausbildungszeiten der Aktiven“. Gleichzeitig lobt er das Engagement der gesamten Mannschaft und gibt zu, „da bin ich schon mächtig stolz auf alle unsere Feuerwehrfrauen und -Männer“ und lässt nicht unerwähnt, „dass die Arbeitgeber ihre Angestellten immer wieder zu Einsätzen freistellen und somit diese ehrenamtliche Hilfe für die Allgemeinheit breitwillig mittragen“.
„Die Stadt Traunstein wächst insbesondere im Stadtteil Haslach. Dies zeigen die nicht nur die jüngsten Einsätze, sondern man kann den Trend auch anhand der Einsatzstatistik der letzten Jahre erkennen“, erklärt der Kommandant. „Wie bei den anderen Feuerwehren im Landkreis Traunstein sind daher auch bei uns Neueinsteiger gerne gesehen - sei es in der Jugendfeuerwehr oder als erwachsene Quereinsteiger. Egal ob Frau oder Mann und egal mit welchen Talenten oder Qualifikationen man ausgestattet ist, in den Reihen der Feuerwehr findet jeder seinen Platz und eine passende Aufgabe“, verspricht Klaus Kropp und betont, „auf den Internetseiten unserer Wehr sowie beim Kreisfeuerwehrverband Traunstein findet ihr einen Ansprechpartner für eine erste Kontaktaufnahme“. Hob
Text
Stefan Lohwieser, Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
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Feuerwehr Haslach
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