26.04.2025
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Forderndes Übungsszenario „Brand im Asphaltmischwerk“

Feuerwehren probt bei Nußdorf den Ernstfall – Arbeiter im Mischarm eigeklemmt

Nußdorf. Rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr, einige Mitarbeiter von der Swietelsky Baugesellschaft und Vertreter der Kreisbrandinspektion des Landkreises Traunstein stellten sich in der Asphaltmischanlage bei Nußdorf einer anspruchsvollen Übung. Dabei hatten sie es sowohl mit einem Brandeinsatz als auch mit einer Menschenrettung aus der Anlage zu tun. Angenommen war ein Feuer im Reifenlager des Betriebes, bei dem es mehrere Personen zu retten galt. Darüber hinaus wurde ein Arbeiter bei Wartungsabreiten in der angrenzenden Mischanlage eingeklemmt und musste durch die Einsatzkräfte gerettet werden.


Auf ein äußerst realistisches Szenario trafen die Mitwirkenden der Feuerwehr Nußdorf und Chieming. In den Abendstunden drang plötzlich dichter „Übungs-Rauch“ aus dem Reifenlager des Betriebes. Ein Mitarbeiter handelte schnell und informierte die Rettungskräfte mit einem „Übungsnotruf“. Nur wenige Minuten später ist bereits das erste Feuerwehrfahrzeug vor Ort eingetroffen. Einsatzleiter Christian Roppert verschaffte sich umgehend einen Überblick und gab die ersten Befehle.


Zunächst konzentrierten sich die Floriansjünger auf die Brandbekämpfung und Menschenrettung im Reifenlager. Dazu wurde ein umfangreicher Löschangriff aufgebaut und Atemschutzgeräteträger rüsteten sich für ihren Einsatz aus. Gleichzeitig wurde eine Schlauchleitung zum nächstgelegenen Hydranten aufgebaut, damit die Einsatzkräfte ausreichend „Wasser am Strahlrohr“ hatten. Innerhalb weniger Minuten konnten die ersten Menschen aus dem stark verrauchten Bereich gerettet und durch „Feuerwehr-Sanitäter“ medizinisch betreut werden.


Unterdessen richtete sich die Einsatzleitung am Führungsfahrzeug der Feuerwehr Chieming ein und koordinierte von dort aus die Maßnahmen der Helfer. Mitten unter den Löscharbeiten kam ein Betriebsangehöriger auf die Feuerwehrleute zu und informierte diese, dass sich gerade ein „schwerer Arbeitsunfall“ zugetragen habe und ein Arbeiter in der Mischanlage eigeklemmt sei. Deshalb wurde sofort eine Fahrzeugbesatzung „freigeschaufelt“, die sich der Menschenrettung annahm.


Der Arbeiter, dargestellt von einer Übungspuppe, ist durch die Revisionsklappe ins Innere des Mischwerks gestiegen und hat sich dort unglücklich im Mischarm der Anlage verfangen. Für die Feuerwehrleute bestand nun die Schwierigkeit, den Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien. Dazu hatten sie lediglich die Zugangsmöglichkeit über den engen und schmalen Einstiegsschacht, um die Rettungsmaßnahmen durchzuführen. Mit „vereinten Kräften“ ist es innerhalb kurzer Zeit gelungen, den Arbeiter zu befreien und in Sicherheit zu bringen.


Nach etwas mehr als einer Stunde intensiven Übens waren alle Übungsziele erreicht und sämtliche Menschen gerettet. Kreisbrandmeister Albert Rieder war als Übungsbeobachter vor Ort und konnte den Teilnehmern ein koordiniertes und strukturiertes Vorgehen bestätigen. „Die im Drehbuch vorgesehenen Hürden konntet ihr allesamt rasch überwinden und den Einsatz schnell unter Kontrolle bringen“, so dessen Fazit am Ende der Übung.


„Uns war es wichtig, dass die heimischen Feuerwehren den Betrieb und unsere Infrastruktur kennenlernen“, betont Stefan Nitzinger, der Brandschutzbeauftragte des Standortes und ergänzt, „trotz unseres großen Bemühens in der Arbeitssicherheit bleibt ein Restrisiko. Deshalb sind wir froh darüber, dass die heimischen Feuerwehren unser Übungsangebot angenommen und bei uns geübt haben“. Als kleines Dankeschön für das ehrenamtliche Engagement spendierte die Firma Swietelsky im Anschluss an die Übung allen Beteiligten eine Brotzeit. Hob

Text und Bilder
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein