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Spannende Stunden in die Welt der Berufsfeuerwehr
Großer Übungstag der Jugendfeuerwehr Grassau – Kuriose Eisbärrettung
Grassau. Berufsfeuerwehren gibt es in der Regel in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern und somit „ganze sieben Stück“ in Bayern. Dem gegenübersehen fast 7.600 Freiwillige Feuerwehren. Die Freiwillige Feuerwehr Grassau ist eine dieser Feuerwehren, die zur Ausbildung des Nachwuchses stolz auf eine 21-köpfige Jugendfeuerwehr blicken darf. Damit die Buben und Mädchen einmal in die „Welt der Berufsfeuerwehr schnuppern“ können, haben sich die Verantwortlichen einen ebenso abwechslungsreichen, wie spannenden Übungstag einfallen lassen.
Pünktlich um 8 Uhr starteten die Jugendlichen am Samstagmorgen in ihre „12-Stunden-Schicht“ und machten sich im Feuerwehrhaus bereit für ihre Aufgaben. Grassaus 1. Bürgermeister Stefan Kattari ließ es sich nicht nehmen und begrüßte die Jugendlichen höchstpersönlich. „Ich danke euch herzlich für euer Engagement in unserer Gemeinde und wünsche euch heute viel Spaß und lehrreiche Stunden“, so das Grassauer Gemeindeoberhaupt.
Neben den Jugendwarten Ludwig Hafner, Stefan Nagele und Niels Fischer freute sich auch Kommandant Konrad Nagele auf den Tag und dankte insbesondere den Verantwortlichen für die Ausarbeitung und Vorbereitung der Übungen. Im Anschluss an die Begrüßung erfolgte die Einteilung auf die Fahrzeuge und eine Besprechung mit den notwendigen organisatorischen Dingen sowie einem gemeinsamen Frühstück.
Der erste Alarm ließ nicht lange auf sich warten. Eine Brandmeldeanlage im Gewerbegebiet hatte ausgelöst und rief die Nachwuchslöschmeister auf den Plan. Nach dem Eintreffen der Fahrzeuge am Einsatzort stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte und kein weiteres Eingreifen notwendig war.
Ohne Verschnaufpause für die Teilnehmer alarmierte die eigens für den Tag eingerichtete „Übungsleitstelle“ den nächsten Einsatz. Mehrere Personen waren in einem Betrieb unter große Holzplatten geraten und mussten mit schwerem technischem Gerät befreit werden. Danke der schnellen Arbeit und einer Gemeinschaftsaktion konnte konnten die Personen rasch aus ihrer misslichen Lage befreit werden.
Nach dem Mittagessen wurde das Alarmstichwort „B3-P – Brand in einer Werkstatt mit Personenrettung“ alarmiert. Vor Ort stellte der Nachwuchs fest, dass es sich um eine Verpuffung samt Rauchentwicklung handelte. Einige Angestellte konnten sich nicht selbst retten. Ein Teil der Mannschaft kümmerte sich um die Menschenrettung, der weitere Teil der Jugendlichen führten die Lösch- und Belüftungsmaßnahmen durch.
Für staunende Blicke sorgte die nächste Einsatzmeldung, „Ein Eisbär sitzt auf dem Dach des Kindergartens“, so der Text auf dem Einsatzauftrag. Vor Ort konnte dieser kuriose Einsatz tatsächlich bestätigt werden und das kuschelige Tier wurde letztlich unter dem Einsatz der Drehleiter sicher auf den Boden gebracht „sowie konnte unverletzt in die Freiheit entlassen werden“, schmunzelt Konrad Nagele im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein.
Der letzte Einsatz einer aufregenden „12-Stunden-Schicht“ führte die Retter von Morgen an den Reifinger See. Dort war ein Vegetationsbrand gemeldet, der eingedämmt und letztlich gelöscht werden musste. Nachdem gemeinschaftlich eine Wasserversorg aufgebaut war, wurde mit erheblichem Wassereinsatz zweier Wasserwerfer erfolgreich „gegen die angenommenen Flammen angekämpft“ – geendet hatte die Übung mit einer Abkühlung für alle Beteiligten. „Darüber hinaus freuten sich alle, dass sie durch den Wassernebel einen Regenbogen über den See produziert haben“, betonte Jugendwart Ludwig Hafner.
Zwischen den Übungen waren auch alle Aufgaben „wie in einer Feuerwache“ zu erledigen und so mussten sich die Jugendlichen selbst um die Zubereitung der Verpflegung kümmern sowie diverse Säuberungs- und Aufräumarbeiten erledigen. Interessante Einblicke wurde den Teilnehmern durch eine Streifenbesatzung der bayrischen Polizei gewährt. Sie statteten dem Berufsfeuerwehrtag einen Besuch ab und präsentierten den interessierten Buben und Mädchen ihren Streifenwagen und stellten sich den Fragen.
Zum Abschluss des Tages durften noch alle 14 Teilnehmer des Übungstages ihren Mut und Ehrgeiz beim „Drehleitersteigen“ beweisen. Gegen Absturz gesichert, ließ es sich keiner nehmen, die auf 30 Meter ausgefahrene Drehleiter rauf- und wieder runterzusteigen. Nach dem alle Gerätschaften und die Einsatzfahrzeuge wieder auf „Vordermann gebracht waren“ endete der Tag mit einer gemeinsamen Brotzeit. „Ein rundum gelungener Tag mit vielen Höhepunkten so das Fazit“ des Grassauer Kommandanten. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Feuerwehr Grassau