- Ausbildung
- Aktuelles
„Verborgene künstlerische Talente kamen zum Vorschein“
Winterausbildung der Kreisbrandinspektion – Lagedarstellung und Dokumentation
Grabenstätt, Erlstätt. Bei Einsätzen stehen die Mitglieder der Kreisbrandinspektion den Feuerwehren im Landkreis Traunstein in erster Linie beratend zur Seite, sie unterstützen aber auch die Einsatzleitung und übernehmen bei Bedarf Einsatzabschnitte oder werden in der Lagedarstellung aktiv. Ebenso wie die Feuerwehrler vor Ort brauchen die Führungskräfte des Landkreises regelmäßiges Training, um den Anforderungen im Einsatzfall gewachsen zu sein. Einen Tag lang bildeten sie sich nun in Sachen Lagedarstellung und Dokumentation fort.
„Eine zentrale Aufgabe einer jeden Einsatzleitung ist es, schnell einen Überblick über die Situation zu gewinnen“, sagt Fach-Kreisbrandmeister Florian Scholz, der sich im Kreisfeuerwehrverband federführend um die Führungsausbildung kümmert und ergänzt, „hier ist eine schematische zeichnerische Darstellung das beste Mittel, um die häufig komplexen Situationen übersichtlich darstellen zu können“. Anhand dieser Lagedarstellung können dann Entscheidungen über Einsatzmaßnahmen getroffen werden.
Im Einsatzfall stehen den Feuerwehren dazu Führungsfahrzeuge zur Verfügung. Auf rund 39 sogenannte Mehrzweckfahrzeuge und fünf Einsatzleitfahrzeuge können die 80 heimischen Feuerwehren zurückgreifen, um Einsatz- oder Abschnittsleitungen zu bilden. In ihnen ist die nötige Funk- und EDV Ausstattung verbaut und sie führen auch die nötigen Vorlagen und Einsatzpläne mit. Für die Fortbildung der Inspektion haben die Feuerwehren Erlstätt, Übersee und Surberg ihre Mehrzweckfahrzeuge zur Verfügung gestellt. Mehrere Mitglieder der Feuerwehr Führungsstelle Chiemsee haben die Einsatzübungen unterstützt und verschiedene Szenarien eingespielt.
Neben den von Florian Scholz und Thomas Berger vorgestellten theoretischen Inhalten zur Einsatzdokumentation und Lagedarstellung fand eine umfangreiche Praxisübung auf dem Stundenplan. Dabei galt es eingespielte Übungsszenarien wie beispielsweise einen Zimmerbrand oder einen Großbrand in einem Sägewerk aus Sicht einer Einsatz- oder Abschnittsleitung durchzuspielen. Dabei wurden alle Funktionen einer sogenannten „Führungsstaffel“ besetzt und realitätsnah beübt.
Die Inhalte dieser Winterschulungen leiteten sich vollständig aus der „Modularen Führungsausbildung“ des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein ab, die auch den Feuerwehrmännern und -frauen in der Region angeboten wird. In mehreren Seminaren werden dabei verschiedene Führungsaspekte aufgegriffen und reichen von der Führung einer Löschgruppe bis hin zur Führung in Einsatzstäben bei Großschadenslagen oder Katastrophenfällen.
Die beiden „Funker“ haben einen Funkspruch nach dem anderen abgesetzt und angenommen, der Melder hat die Informationen verteilt und der sogenannte „Lagekartenführer“ hat in Windeseile eine Zeichnung angefertigt und einen Kräfteüberblick erstellt. Ziel war es, dem Einsatzleiter einen Überblick zu verschaffen und alle Informationen bereit zu stellen, die für eine Beurteilung und Entscheidungsfindung notwendig sind und eine Dokumentation der Maßnahmen zu erstellen.
„Bei manch einem Kollegen kamen wahre künstlerische Talente zum Vorschein“ schmunzelte Florian Scholz, der sich mit den Ergebnissen dennoch zufrieden zeigte. Im Gespräch mit dem NAME DER REDAKTION sagte er, „anhand der Ergebnisse hätte der Einsatzleiter bei jeder der drei Gruppen alle relevanten Infos zur Verfügung gehabt. Dies zeigt, dass jedes Rädchen in der Führungsmannschaft funktioniert hat“.
Die teilnehmenden Inspektoren, Kreisbrandmeister, Fach-Kreisbrandmeister und Fachberater waren sich am Ende der Tagesausbildung einig, die Inhalte der Schulung waren genau richtig auf ihre Aufgaben abgestimmt und jeder Teilnehmer konnte etwas für sich dazulernen. Die Schulung war insbesondere auch für die „Stabsarbeit“ in den Feuerwehr-Führungsstellen sinnvoll, da es auch dort auf eine übersichtliche Lagedarstellung und Dokumentation ankommt, „nur eben eine Nummer Größer als bei einem Wohnungsbrand“, so Florian Scholz. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein