30.09.2024
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Eine fordernde Übung für die Wehren der Stadt Trostberg

90 Feuerwehrleute trainierten den Ernstfall – Brandeinsatz im Gewerbegebiet

Trostberg, Oberfeldkirchen. Die Liegenschaft der Pur Vital Service GmbH stand bei einer Großübung der Trostberger Feuerwehren im Zentrum des Geschehens. Rund 90 Einsatzkräfte aus Oberfeldkirchen, Heiligkreuz, Lindach und Trostberg trainierten dort zusammen mit einer Mannschaft des Bayerischen Roten Kreuzes den Ernstfall.

Angenommen war ein Feuer in der dortigen Wäscherei. Ein kleines Team rund um die beiden Oberfeldkirchner Kommandanten Gerhard Nickel und Martin Schwenk hatte die Übung im Vorfeld ausgearbeitet, die den Teilnehmenden so manch eine Überraschung bot. Lobende Worte fand am Ende Trostbergs stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Penn.


Zunächst wurde bekannt, dass es sich am Übungsobjekt um einen Kleinbrand im Freien handeln solle, eigentlich kein Problem für die Mannschaft und das Löschfahrzeug der Feuerwehr Oberfeldkirchen, die als erstes am „Brandobjekt“ eintraf. Blitzschnell wurden die ersten Schläuche ausgerollt und es wurde zur „Brandbekämpfung“ vorgegangen. Es dauerte nicht lange und der Gruppenführer entdeckte, dass sich das Feuer bereits seinen Weg ins Innere des Gebäudes gesucht hatte.


Somit erfolgte eine Alarmstufenerhöhung und die restlichen Feuerwehren der Stadt Trostberg machten sich auf den Weg zum Brandort. Gleichzeitig machten sich die ersten Atemschutztrupps auf den Weg in die betroffene Wäscherei. Bereits mit öffnen der Türe drang dichter „Brand-Übungs-Rauch“ heraus und die Einsatzkräfte bahnten sich ihren Weg ins Gebäude. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die ersten verletzten Personen gerettet werden konnten.


Nach und nach trafen alle weiteren Fahrzeuge vor Ort ein und wurden durch die Einsatzleitung mit den entsprechenden Aufträgen rund um das Gebäude positioniert. Die Mannschaften der Löschfahrzeuge waren insbesondere damit beschäftigt, die Atemschutzgeräteträger auszurüsten und den umfangreichen Löschangriff vorzubereiten.

Gleichzeitig wurde auch die Drehleiter in Stellung gebracht, um auch von oben die Löscharbeiten unterstützen zu können.


Weitere Einsatzkräfte waren damit beschäftigt, die Hydranten im Gewerbegebiet „Waltershamer Feld“ aufzusuchen und die entsprechenden Schläuche zwischen den Fahrzeugen und den Hydranten zu verlegen. Koordiniert wurden die Arbeiten am Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Trostberg. Rund um den Einsatzleiter Thomas Kleinschwärzer von der Feuerwehr Oberfeldkirchen war ein ganzes Team damit beschäftigt, die Aufgaben zu planen.


Die Übungsverantwortlichen haben sich außerdem noch mehrere „kleine Stolpersteine“ einfallen lassen, auf die die Übenden reagieren mussten. So wurde beispielsweise eine betroffene Person bewusstlos und musste durch die Feuerwehr reanimiert werden. Unglücklicherweise hatte eine andere Person beim Flüchten aus dem Ausbildungsbereich der Liegenschaft vergessen den Herd abzuschalten, was zu einer starken Rauchentwicklung führte. Somit herrschte kurzzeitig etwas Aufregung, weil auch am anderen Ende des Hauses ebenfalls starker Rauch aus dem Haus gedrungen war. Innerhalb weniger Minuten wurde reagiert und ein weiterer Innenangriff mit mehreren Atemschutztrupps gestartet.


Wie Trostbergs Kommandant Hans-Peter Heimbach betonte „war es uns bei der Planung wichtig, dass wir für alle Kräfte auch eine Aufgabe haben“. Daher wurde die Besatzung des Rüstwagens sowie des Trostberger Löschfahrzeugs noch mit einer Technischen Hilfeleistung konfrontiert.


Im benachbarten Baugeschäft Rainer hatte ein Gabelstaplerfahrer beim Rückwärtsfahren seinen Kollegen übersehen. Dieser, dargestellt von einer Übungspupe“, kam unter dem Fahrzeug zum Liegen und wurde eingeklemmt. Innerhalb kurzer Zeit gelang es der Mannschaft, den Mann mittels eines hydraulischen Wagenhebers zu befreien und dem bereitstehenden Rettungsdienst des Roten Kreuzes zur Weiterversorgung zu übergeben.


Rund eineinhalb Stunden herrschte am Übungsort reges Treiben, ehe alle Ziele erreicht waren und offiziell „Übungsende“ verkündet werden konnte. Insgesamt konnten acht Personen, „erfolgreich gerettet“ werden. Hier präsentierten sich überwiegend die Buben und Mädchen der Jugendfeuerwehr Oberfeldkirchen mit ihren schauspielerischen Leistungen. Insgesamt waren 12 Atemschutztrupps im Einsatz, um in den verrauchten Bereichen die Aufträge zur erledigen.


Als Übungsbeobachter waren Kreisbrandinspektor Josef Egginger sowie Kreisbrandmeister Alexander Heide und der für dem Atemschutz zuständige Fach-Kreisbrandmeister Stefan Thurner vor Ort. Die zuständige Pressebetreuerin des Kreisfeuerwehrverbandes, Anita Mussner, war zur Beratung der Einsatzleitung und für eventuelle Pressevertreter im Einsatz. Außerdem machten sich zahlreiche Vertreter des Stadtrates, allem voran die 2. Bürgermeisterin Marianne Penn sowie der Feuerwehrreferent Alois Kellner, vor Ort ein Bild vom Leistungsstand der Trostberger Feuerwehren.


Im Anschluss an die Übung kamen die etwa 90 Teilnehmer von Feuerwehr und Rotem Kreuz auf Einladung der Stadt Trostberg im Feuerwehrhaus Trostberg zu einer Brotzeit zusammen. Der Übungsverantwortliche Gerhard Nickel freute sich, „dass im Großen und Ganzen alles gut funktioniert hat und man sehr professionell zusammengearbeitet habe“. Gleichzeitig richtete er seinen Dank an die Firmen Pur Vital und das Baugeschäft Rainer für das Bereitstellen der Übungsobjekte.


Die zweite Bürgermeisterin Marianne Penn betonte „wir sind sehr stolz auf unsere Feuerwehren und man merkt, dass die Ausbildung auf einem sehr hohen Niveau ist. Ich bedanke mich im Namen der Stadt für euren ehrenamtlichen Einsatz und euer Engagement. Vor allem wünsche ich euch bei all euren Einsätzen jederzeit viel Glück“.


„Es war für mich als Laie sehr beeindruckend, wie koordiniert die vier Stadtfeuerwehren zusammengearbeitet haben. Schwer beeindruckt hat mich auch, was alles in den Feuerwehrfahrzeugen verstaut ist und wie viele Schläuche ausgerollt wurden“, so die Pur Vital Betriebsleiterin Manuela Fleißner.


Diese Einschätzung teilte der ehemalige Oberfeldkirchner Kommandant und Einsatzleiter Thomas Kleinschwärzer, „aus meiner Sicht haben wir professionell und koordiniert gearbeitet“, so seine Einschätzung und schob schmunzelnd hinterher, „und der Wettergott war uns glücklicherweise auch gnädig“. Hob

Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Anita Mussner
Kreisfeuerwehrverband Traunstein