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Die Feuerwehren Traunstein und Wolkersdorf probten den Ernstfall
BBV stellt Objekt zur Verfügung – Bürobrand mit mehreren Unwägbarkeiten
Traunstein. Die Räumlichkeiten des Bayerischen Bauernverbandes Traunstein (BBV) in der Traunsteiner Binderstraße waren vor wenigen Tagen Schauplatz einer größeren Übung in der Großen Kreisstadt. Da das Objekt in Kürze einem Neubau weichen wird, wurde den Feuerwehren seitens des Verbandes beziehungsweise dessen Tochtergesellschaft, der BBV-Steuerberatung (BBVS), diese Übungsmöglichkeit eingeräumt. Angenommen war ein Feuer in dem Bürotrakt, in dem sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs noch Menschen befanden, welche durch die Floriansjünger gerettet werden mussten.
„Wir sind immer sehr dankbar dafür, wenn wir in Abrissobjekten üben können“, freut sich Traunsteins Kommandant Christian Schulz am Rande der Übung und ergänzt, „der BBV-Mitarbeiter und ehemalige stellvertretende Kommandant aus Wolkersdorf, Andreas Kaiser, ist auf uns zugekommen und hat uns diese Möglichkeit geschaffen“. Nach etwas Vorbereitungszeit ging nun vor wenigen Tagen eine spannende Übung mit 40 Akteuren der Feuerwehren Traunstein und Wolkersdorf über die Bühne.
Als die ersten Löschkräfte vor Ort eintrafen ist dichter Rauch aus den Räumlichkeiten entwichen. In Windeseile wurde ein Löschangriff vorbereitet und die ersten Atemschutzgeräteträger drangen in das Gebäude vor. Nachdem klar wurde, dass sich in dem Gebäude möglicherweise noch Mitarbeiter und Handwerker befinden, stieg das Arbeitstempo nochmals deutlich an und die Übung war kaum noch von einem echten Einsatz zu unterscheiden.
Die Floriansjünger rollten dazu einen Schlauch um den anderen aus, zapften die Löschwassertanks der Fahrzeuge an und bauten Leitungen zu mehreren umliegenden Hydranten auf. Gleichzeitig machten sich weitere Atemschutzgeräteträger für ihren Einsatz fertig, um ihre Kameraden bei der Brandbekämpfung und Menschenrettung im Gebäude zu unterstützen.
Mehrere Trupps begaben sich deshalb „in voller Montur“ ins Gebäudeinnere, um nach den vermissten Personen zu suchen. Der Kanzleileiter der BBV-Steuerberatung Anton Heindl stand den Akteuren als betrieblicher Ansprechpartner zur Verfügung und konnte den Helfern zahlreiche wertvolle Informationen liefern. Innerhalb kurzer Zeit waren alle Betroffenen in Sicherheit gebracht. Bereits 40 Minuten nach der Alarmierung konnte Einsatzleiter Daniel Strasser „Feuer aus – Belüftungsmaßnahmen laufen“ als Rückmeldung an die Übungsleitung geben.
Christian Schulz informiert, „wir haben die Übung insbesondere dazu genutzt, um unseren Nachwuchsführungskräften sowie mehreren frischgebackenen Atemschutzgeräteträgern die Möglichkeit zum Trainieren zu geben“. Dabei mussten die Akteure außer mit dem regnerischen Wetter und der einsetzenden Dunkelheit noch mit einigen Unwägbarkeiten zurechtkommen. Dies waren unter anderem eine verschlossene Haupteingangstür sowie mehrere schwere, ebenfalls verschlossene Innentüren, die die Abläufe störten und die Einsatzkräfte zusätzlich forderten.
Ein sogenannter „Schlauchplatzer“ sorgte ebenso für eine kurze Schrecksekunde wie die Tatsache, dass im Keller des Objekts wichtige Dokumente aus einem Safe geborgen werden mussten, die keinesfalls dem „Feuer zum Opfer fallen durften“. Nach rund einer Stunde intensiven Übens waren alle Punkte im Drehbuch abgearbeitet und die Übungsleitung konnte „Übungsende“ verkünden.
In einer Feedbackrunde wurden die Abläufe im Anschluss durch die beiden Übungsbeobachter Stefan Schmid und Bernhard Steinberger mit den Beteiligten reflektiert. Unterstützt wurden sie durch den BBVS-Büroleiter Dominik Mayr, der selbst Mitglied bei der Feuerwehr Tengling ist. Dabei wurden die jeweiligen Einsatzschritte begonnen bei der Aufstellung der Fahrzeuge bis hin zum Ablauf der Menschenrettung diskutiert und mit der ein oder anderen Verbesserungsmöglichkeit untermauert.
„Jede dieser realitätsnahen Übungen hilft, unsere Handgriffe zu festigen und die Abläufe zu optimierten“, so das erste Fazit vom Wolkersdorfer Kommandanten Ernst Harrecker, der ebenfalls an der Übung teilgenommen hatte. Seitens der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein war Wolfgang Gasser als Betreuer für etwaige Medienvertreter, als Presseberater für die „Brandleider“ sowie zur Einsatzdokumentation vor Ort.
Ausgearbeitet und vorbereitet wurde die Übung „federführend“ von Stefan Lehrberger, der sich in der Feuerwehr Traunstein für den Bereich „Atemschutz“ verantwortlich zeigt und Andreas Kaiser. Lobende Worte fanden zum Abschluss Dominik Mayr und Andreas Kaiser von der BBVS. „Wir sind beeindruckt von dem professionellen und schnellen Tätigwerden und danken euch für euer ehrenamtliches Engagement zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger“, so ihre Einschätzuing. Den Abschluss des Übungsabends bildete eine gemeinsame Brotzeit, die von Anton Heindl beziehungsweise dem BBVS spendiert wurde. Hob
Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Wolfgang Gasser
Kreisfeuerwehrverband Traunstein