26.08.2023
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Waldbrände vermeiden!

Plakat und gemeinsame Strategie von AELF und dem Kreisfeuerverband Traunstein

Landkreis Traunstein. Das Auge schweift über verkohlte Baumstümpfe, der Boden ist schwarz, übersät mit verbrannten Ästen und Stämmen – es riecht nach Rauch und Asche: das Szenario eines Waldbrandes. Durch die immer länger werdenden Phasen mit Hitze und Trockenheit steigt auch im heimischen Landkreis diese Gefahr. Deshalb appellieren das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) zusammen mit dem Kreisfeuerverband Traunstein dringend an Waldbesucher und Waldbesitzer, alles zu vermeiden, was einen Waldbrand auslösen könnte. Hierzu wurden gemeinsame Strategien entwickelt und ein Plakat vorgestellt, das jetzt an alle Gemeinden verteilt wird.


„Viele Waldbesucher wissen nicht, dass Rauchen im Wald zwischen März und Oktober laut Bayerischen Waldgesetz verboten ist“, erinnert Wolfgang Madl, Leiter des Bereiches Forsten beim AELF Traunstein. Häufig sind arglos weggeworfene Zigaretten oder Streichhölzer die Ursache für verehrende Waldbrände in Bayern. Auch Lagerfeuer und Grillen sind im Wald gesetzlich verboten und können, ebenso wie das Rauchen, mit empfindlichen Bußgeldern bestraft werden.


„Eine weitere Gefahrenquelle, an die man häufig gar nicht denkt, sind Autos oder andere Fahrzeuge“, so der Fachmann. Trockenes Gras könne sich schnell durch den heiß gelaufenen Auspuff eines geparkten Autos entzünden. „Das Feuer springt dann leider sehr rasch auf die Bäume über“, warnt Wolfgang Madl. Auch Waldbesitzer sollten darauf verzichten, nicht verwertbare Resthölzer im Wald zu verbrennen. Im schlimmsten Fall, so Madl, zerstört ein Waldbrand die Bodenvegetation und der nackte Waldboden ist der Erosion durch Wasser, Wind und Sonne ungeschützt ausgeliefert. „Nährstoffe sowie Lebensräume für Insekten und Vögel gehen verloren.“

Kompetenzen von Forst und Feuerwehr bündeln


Bei einem Treffen zwischen Mitarbeitern des AELF und den Ehrenamtlichen des Kreisfeuerverbandes Traunstein tauschten sich die Verantwortlichen aus, wie Brände nach Möglichkeit vermieden werden können und wie die Feuerwehren im Ernstfall aktiv werden. Denn nicht nur im Mittelmeerraum kommt es immer häufiger zu teils verheerenden Waldbränden wie vor kurzem auf Sizilien oder Rhodos. Auch in Bayern werden bei durchschnittlich 77 Waldbränden pro Jahr fast 60 Hektar Wald zerstört – mit steigender Tendenz. Längere Trockenheit und Hitze lassen sogar im Gebirge auf den Sonnenseiten die Waldbrandgefahr in die Höhe schnellen.


„Vorbeugen ist besser als heilen, so ein Grundsatz, der bereits im Jahr 1860 für die Medizin formuliert wurde“, sagt Kreisbrandrat Christof Grundner und ergänzt, „dies gilt auch für den vorbeugenden Brandschutz und ist heute mit dem Klimawandel aktueller denn je“. Brände in der Vegetation oder in Bergwäldern sind auch bei uns in der Region den letzten Jahren immer mehr ins Blickfeld gerückt. Neben der Anpassung der Ausrüstung und der Ausbildung der Einsatzkräfte für diese Art der Brandbekämpfung unterstützen die Verantwortlichen der Feuerwehr daher die Initiative der lokalen Forstbehörde mit der Idee der Prävention durch Aufklärung und Information sowie das Plakat „Waldbrände vermeiden“ aus der Feder der Traunsteiner Behörde.


Wie Christof Grundner betont, „entstehen derartige Brände immer wieder aus Unachtsamkeit - und genau dort wollen wir ansetzen. Ziel ist es, bei möglichst vielen Menschen das Verständnis und ein Bewusstsein zu schaffen, damit zumindest vermeidbare Feuer verhindert werden“. Sollten verdächtige Beobachtungen gemacht werden oder ein Feuer ausgebrochen sein, so muss in jedem Fall schnellstmöglich die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 verständigt werden. „Je schneller und frühzeitiger die Einsatzkräfte vor Ort sind, desto besser stehen die Chancen auf einen raschen Löscherfolg“, sagt der Kreisbrandrat. Dies gelte auch für bereits gelöschte Brände. Mittels Wärmebildkamera können die Einsatzkräfte auch versteckte Glutnester aufspüren und gegebenenfalls ablöschen.


Bilder wie aus dem Mittelmeerraum wollen die heimischen Brandschützer in keinem Fall erleben und daher freuen sie sich über den Schulterschluss mit dem ALEF. Damit werden die Kompetenzen gebündelt und gegenseitiges Verständnis geschaffen. Letztlich ist es das Ziel aller Beteiligen, die wunderschöne Berg- und Seenlandschaft im Chiemgau und Rupertiwinkel zu schützen und den Lebensraum für Menschen und Tiere bestmöglich zu erhalten.


Die gemeinsamen Kernbotschaften


-    Nur auf zulässigen Stellen und bewuchsfreiem Untergrund parken!
-    Nicht im Wald und in seiner Nähe rauchen!
-    Keine brennenden oder glimmenden Gegenstände wegwerfen!
-    Grillen oder Feuer machen in Wäldern und auf Wiesen unterlassen!
-    Andere gegebenenfalls auf die Einhaltung dieser Regeln hinweisen.
-    Bei verdächtigen Beobachtungen oder Bränden sofort die Feuerwehr unter 112 verständigen!


Die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes steht für Fragen gerne zur Verfügung oder stellt den Kontakt zu den Fachexperten her.

Text und Bilder
Hubert Hobmaier, Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Claudia Siemers, AELF Traunstein
Bilder teils Archiv Feuerwehr Übersee